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schule für dichtung, wien, 5. dezember 2000
zum tod von h.c. artmann
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mit h.c. artmann verlieren wir nicht nur einen langjährigen freund, ermutiger und lehrer, wir verlieren vor allem einen der grossen weisen der internationalen sprachkunst, einen paradisischen prachtbaum voller gold und edelsteine, der an allen ecken und enden von rollenden diamanten, perlenden smaragden, rankendem rubin umwachsen war und ständig weitergewachsen ist.

sein kompendiales wissen hat generationen von dichtern als animations- und erkenntnisquelle gedient: so wie er nach dem nazikrieg der brückenkopf zum verschütteten surrealismus, dadaismus, futurismus und zu nichtstigmatisierten formen der volkskunst war, war er bis zuletzt die allererste adresse für informationen zur schriftlichen, akustischen, visuellen, zur wienerischen, hochdeutschen, bretonischen, skandinavischen, malayischen – universellen - sprachkunst.

ob mit der hand, mit der stimme, mit der schreibmaschine oder via internet: er war ein feuergeist der autoriellen erneuerung, immer offen und bereit, souverän und trittsicher neue horizonte zu überschreiten.

es ist noch gar nicht zu sagen, wie sehr wir dich vermissen werden, geliebter freund und gentlemen.
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