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ein nachruf (von richard reichensperger)

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h.c. und ich sind diametral entgegengesetzt: als menschen wie als künstler. trotzdem haben wir uns, in wechselvoller geschichte, könnte man sagen, doch immer wieder verstanden. es ist ein wunder. ein schönes, lustiges und immer wieder erfrischendes wunder!
(peter rosei)


... er hat wasserblaue augen immer noch, kann schön fabulieren, sitzt vor seiner lesung in der hotelhalle, schlürft kamillentee, wird von ehrfürchtigen jüngern umringt, fährt moped (meist überland), will den knochenschmerz nicht wahrnehmen. ist der jüngste von uns allen geblieben, die wir damals in den fernen fünfzigerjahren begonnen hatten, die neue poesie für uns und die welt wiederzuentdecken. ohne ende seine stolze feuerkunst möge verzaubern.
(friederike mayröcker)


das werk h.c.s ist die gesammelte rettung der poesie, die weite der sprache reicht hin in alle möglichen welten der phantasie. sie schafft sich diese welten und erzählt ihre vielfalt - die sogenannte wirklichkeit auf ihre aufblitzenden möglichkeiten hin übersteigend. was freiheit des schreibens, des erfindens, des verzauberns ist, fand ich in seinem werk - dem freundlichsten anarchismus, den man sich vorstellen kann.
(alfred kolleritsch)


h.c. ist alles, was der fall ist, weil er überhaupt alles ist. aber nichts sitzt fest. man kann daran ziehen, und plötzlich hat man es in der hand. jedoch: da ist er schon längst nicht mehr da, sondern, garniert mit tausenden von unaussprechlichen sachen, die nur er aussprechen kann, irgendwo im norden gesichtet worden. schottland? grönland? oder wo? er ist ein gentleman mit einem reise-koffer, ein anarchist, garantiert wieder einmal mit tausenden von nackten, wispernden eskimomädchen unterwegs, die aus ihren körpern lieder bilden. aber diese lieder bilden nicht! ein schottischer adeliger mit einer so wunderbares pragerdeutsch sprechenden großmutter. auch sonst ist noch viel dabei, es sieht aber so aus, als wäre garnichts dabei. was wären wir ohne ihn? nichts. denn: er ist ja schon alles!
(elfriede jelinek)



aus fernen augen hast du uns angesehen.
glücklich, wessen zeit mit deiner zusammentraf.
mit dir, uns allen voran, haben wir
in unserer sprach eine neue dichtung gemacht.

(ernst jandl)

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