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internetklasse anne tardos
mehrsprachiges schreiben

thema/titel:

betrifft: girl


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datum
kommentar:

Christa Brauner
18.09.1999
19.09.99
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text: 1.
Da gibt es zwei Personen im Gedicht: the lady (= girl, vielleicht sollte ich den Titel ändern oder "lady" in "girl")und ein ich oder du, das diese bewundert. Das kann nun ein Mann oder eine Frau sein, egal. Die lady stelle ich mir als "Kunstfrau" vor, im Fernsehn z.B. - "legt the body schief" ironisiert sie ein bisschen, auch das Kunstwort "blondhair". Die zweite Person ist voyeuristisch / sehnsüchtig, möchte dieses girl sein oder haben. Gerät damit in Gefahr ein Stück vom Gesicht - vom Selbst - zu verlieren.
2.
piece of your face - das kann ich nicht in "part of your face" ändern, weil wirklich ein "Stück" gemeint ist - außerdem piece und face so schön lautlich aufeinander abgestimmt sind. Und "sie schüttelt ihr Blondhaar", nicht ihr blondes Haar - ist sowas wie ein Werbeslogan.
3.
ad mehrsprachig:
In der deutschen Sprache bin ich zuhause - da erlaube ich mir aus verschiedenen Gründen (Sprachmelodie, Lautung, Rhythmus, auch Entlarvung der Sprachfloskeln oder Lebensfloskeln...) die Sprache gegen den Strich zu verwenden, Kunstwörter zu gebrauchen, die Grammatik zu ignorieren, etc., soweit es dem Gedicht nützlich ist. Im Englischen bin nur zu Gast - wie sehr darf ich diese Sprache malträtieren...
z.B., Anne, deine Kritik an Andreas "trial and error": IN downtown gefällt mir auch nicht besonders, aber "let´s have a date" finde ich irgendwie charmanter als "let´s make a date".
Dazu würden mich die Meinungen der anderen interessieren.





kommentar:



Das Problem mit Fremdsprachen ist dass man einen guten Grund haben muss sie mit der Hauptsprache zu vermischen.

"In downtown" tut einfach weh. Es ist nicht verzerrt genung um zu funktionnieren. Es klingt einfach nur falsch--grammatikalisch. "Let's have a date" geht schon irgendwie aber nach so einem Fehler klingt es eben auch wie ein Fehler, was es auch ist, obwohl es fuer deinen Ohr charmanter klingt. Ich sehe auch "Blondhair" nicht als ein Kunstwort, eher als etwas fehlgeschriebenes.

Die Frage die du stellst ist sehr gut. Wann ist etwas falsches einfach falsch und wann ist es ein Kunstwort oder eine Erfindung.

Man muss ja nicht in eine andere Sprache wandern um sprachlich erfinderisch zu sein. Siehe "nieren ein Tisch" und einige andere "nur Deutsche" Beitraege.

Ich wuerde sagen dass wenn man sich in einer fremden Sprache nicht zu Hause fuehlt, soll man sehr vorsichtig sein. Es ist wahr, dass wenn man sehr wenig von einer Sprache kann auch sehr gute Sachen schreiben kann, weil man sich eben gar nicht auskennt und sich frei fuehlt. Aber wenn man nur Fehler macht oder teilweise Fehler macht und teilweise absichtlich verzerrt, wissen dann die Leser nicht was absichtlich gemeint war und was einfach ein Fehler war.

Das Gedicht "philein" hat so viele Sprachfehler, dabei verwendet die DichterIn mehrere Sprachen, dass man das Gedicht dann nur schwer sieht.

Man darf, man darf, man darf alles. Und trotzdem muss man vorsichtig sein.


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