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internetklasse marlene streeruwitz
BILD.SCHIRM.TEXT / klassische fragen der bildbeschreibung im fluten des mediums

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Eine Bauernbrotzeit 2 / Die Flucht aus Eden


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Felii Frisée
24.09.1999
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text: Noch einmal sah sie nach, ob sie auch nichts vergessen hatte: die Hemden, die Höschen, die Wollstrümpfe, die Joppe, das Sonntagsdirndl, das Gebetbuch. Der kleine Rucksack war prall gefüllt. Ihre Hand fuhr zum Hals, zum Kettchen mit dem Schutzengelmedaillon. Als sie es berührte, kamen ihr wieder die Tränen, doch jetzt war keine Zeit mehr für Weinen, jetzt war es Zeit, zu handeln. Sie schnürte den Rucksack zu, setzte sich auf die Kante ihres Bettes und wartete. Ihre Kammer hatte sie wie jeden Tag ordentlich aufgeräumt, nichts deutete mehr auf die nächtliche Unordnung hin.
Endlich war Mittag und sie hörte, wie der Vater zum Essen ins Haus kam und in die Stube trat. Im Geiste sah sie genau, wie er Rudi, der brav am Tisch saß, durch den Schopf fuhr und der Wiege mit dem Kleinen einen Schubs gab. Wenngleich sie auf den barschen Gruß gefaßt war, den er der Mutter in die Küche hineinrief, zog sich ihr beim Klang seiner Stimme wieder einmal der Magen zusammen.
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Das Klirren der Löffel am Tellerrand verriet ihr, daß sie begonnen hatten, zu essen. Sie wußte, daß der Vater sie nicht rufen würde, denn wenn es Stubenarrest gab, dann gab es auch nichts zu essen. Nur manchmal brachte ihr die Mutter heimlich etwas Suppe und Brot, wenn das Eingesperrtsein schon zu lange dauerte. Beide fürchteten sie den Jähzorn des Vaters.
Schließlich war es soweit. Leise schlich sie aus ihrer Kammer, den Rucksack eng an sich gepreßt. Zwischen ihr und der ersehnten Freiheit lag ein letztes Hindernis – die offene Stubentür, an der sie vorrüber mußte. Wieder griff sie zu ihrem Schutzengelbild. Heilige Maria, hilf! Auf Zehenspitzen schlich sie am Türrahmen vorbei. Doch ihre Angst war unbegründet, die Männer hatten nur Augen für das Essen und auch die Mutter, die gerade den Mostkrug auf den Tisch stellte, sah ihre Tochter wieder einmal nicht.


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