internetklasse marlene streeruwitz BILD.SCHIRM.TEXT / klassische fragen der bildbeschreibung im fluten des mediums
thema/titel:
Versuch auf ein Neues, mit der Ignoranz, die Autorenposition nich bekanntgeben zu müssen
autor
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abgabe:
datum
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juergen ertl
15.09.1999
21.09.99
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text:
Verschwommen und aberwitzig gleichzeitig aber durch und durch existent, diese Situation, die sich da unvermittelt vor jedermanns Augen abspielt. Jahrelang könnte man alle Bibliotheken der Welt durchforsten und die wahnwitzigsten Feldexperimente durchführen, die renommiertesten Wissenschaftler bemühen und die angesehensten Universitäten mit der Aufgabe der Durchleuchtung dieser Situation beauftragen. Nie würde man auf einen hergebrachten Ursprung, auf ein logisches, oder zumindest wiederholbares, Reglement stoßen, zu den sich die beiden Protagonisten der Darstellung bewegen. Eine Bewegung die ihnen hier und jetzt nur durch meine Worte diktiert und angelastet wird. Mit der mir eigenen Ignoranz gebe ich nun und hier noch einmal einen Reigen zum Besten der den meisten anderen verhüllt bleibt, verhüllt bleiben muß, oder, der bei anderen durch die Betrachtung des Gemäldes schlicht und einfach keinen Weg durch vorhandene und aufgebaute Denkprozesse findet. Kommunikation, so beschließe ich nun einfach so, ist auf der Darstellung serwohl vorhanden, aber nicht durch Worte, Laute oder Zeichensprache, sondern viel eher durch einen der ältesten Tänze der Zivilisation. Ein Tanz, der in keiner Schule gelehrt und durch keine Truppe öffentlich und bewußt gezeigt, sondern viel eher vererbt, und im Laufe der gegebenen Lebensspanne durch immerwährende Verwendung zu Hochglanz poliert wird. Ein Tanz der Unehrlichkeit, des nicht eingestehen wollens, der zu Tage tritt wenn man mit einer unausweichlichen Situation konfrontiert wird und keinen Ausweg findet. Der Einsatz wird durch den Initiator, zumeist jemand der ins Blickfeld tritt, gegeben und der Takt durch das reagierende Wesen festhelegt. Ein abgewendeter Kopf oder ein kaum merkbarer Augenaufschlag, der das Fenster zur Seele zwar nicht vollständig aber doch großflächig für kurze Zeit verschließt, sind meist deutliche Zeicheen dafür, daß der Reigen nun beginnen soll.
Hierbei spielt der Blickwinkel des Betrachters, oder der Betrachter selbst keine Rolle. Auch unbetrachtet würde dieser Reigen von Statten gehen. Der Künstler, oder wie man die schafffende Kraft, welche jenes Gemälde zur Verfügung stellte sonnst nennen will, offerierte hier eine Situation und der jeweilige Betrachter sollte herausfinden, was er sehen will, was er sieht und nicht, was er sehen sollte. Bei dieser subjektiven Art der Bildbeschreibung, habe ich nun die mir eigen Ignoranz dazu benutzt, in keiner Art und Weise den Blickwinkel des Autoren zu verraten, er würde disen Reigen aufs erheblichste stören und ist zudem kein Element des Bildes.
. kommentar:
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ein thomas bernhardscher ich-erzähler ist dann doch wieder eine autorenposition. ein bißchen verweigerung reicht dann auch nicht.