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internetklasse marlene streeruwitz
BILD.SCHIRM.TEXT / klassische fragen der bildbeschreibung im fluten des mediums

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Die Bauernstube - Mittelpunkt des Lebens


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uschi edlinger-fauler
21.09.1999
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text: Dieses Zimmer ist wohl das wichtigste in einem Bauernhaus.
Denn hier trifft sich die ganze Familie, schlafen die Kinder, hier wird gegessen, geredet – einfach gesagt, gelebt.

Durch das frisch geputzte Fenster wirft die Frühlingssonne ihre Strahlen, wenngleich die Bäuerin heute vergessen hat das Rollo ganz hinauf zu ziehen und es nun ein wenig schief hängt. Daher sieht man einen Teil des Bildes, daß sie liebevoll auf das rauhe Leinen gemalt hat. Im ganzen Raum hängen Bilder, in denen die Hausherrin mit viel Geschick die Phantasien aus ihrem Kopf auf die Leinwand gebannt hatte.

Dieser Sonntag, der mit dem Kirchgang begann, lief gerade zum ersten Höhepunkt auf - der Kirchtagssuppe.
„Laß es dir gut schmecken, Mann!“ meint die Bäuerin während sie ihm die Suppe hinstellt. Der kleine Franzl kann es wieder einmal nicht erwarten und führt den vollen Löffel zum Mund, beneidet von seinem vierpfotigen Spielgefährten der den Geruch der dampfenden Suppe einfach paradiesisch findet. Das kleine Schwesterchen in der Wiege quengelt und hat gerade das Fetzenpupperl auf den Boden geworfen, ärgerlich darüber, daß sich niemand mit ihr beschäftigt.
Um die Wärme des riesigen, blauen Kachelofens in der Zimmerecke noch besser nutzen zu können wurde die Bettbank unweit davon aufgestellt.
Für die Hauskatze wahrlich paradiesische Zustände. Sie hat an kalten Tagen nur eine schwierige Entscheidung zu treffen: „liege ich auf der weichen roten Tuchent oder mache ich es mir auf der Ofenbank gemütlich, wo mein Fell von der Hitze förmlich aufgeheizt wird.“
Wenn es draußen ganz kalt ist und durch die Ritzen der nahegelegenen Tür der Nordwind pfeift verzieht sich der graugestreifte Stubentiger auch manchmal auf die Liegestatt am Kachelofen und teilt sich das Lager großzügigerweise mit dem Buben. Wendet man den Blick nach links fällt der große Herd ins Auge, an dessen Messingstangen die Geschirrtücher zum trocknen hängen, hinter dem Ofentürchen knacken die brennenden Holzscheiter.
Auf der Kochfläche brodelt der Topf mit dem heutigen Hauptgericht - Rindfleisch. Der Reindling im Rohr hat schon goldgelbe Farbe angenommen und ist auch gleich fertig.
Das Wasserschiff mit dem verbeulten Deckel sorgt dafür, daß die Luft nicht zu trocken wird und immer warmes Wasser bereitsteht. Die Kästen unter der Anrichte sind vollgestopft mit Töpfen und Pfannen die zum Kochen nötig sind. Hinter den Glasscheiben der oberen Schränke blitzen die Gläser und das gute Service, daß nur zu besonderen Anläsen den Tisch ziert.
bildmotiv streeruwitz
In der Ecke befindet sich das Waschbecken. Die Tropfen, die stetig aus dem undichten Wasserhahn in das tiefe Becken klatschenden spielen eine Melodie mit dem Ticken der Pendeluhr.
Die uralte Tür der Speisekammer in der Mitte der Wand, hängt schon etwas schief in den Angeln und durch den Spalt zieht der Duft von geselchtem Fleisch und Würsten.
Das Fenster an der Südwand bietet einen wunderschönen Ausblick auf den gemauerten Bauerngarten in dem bunte Blumen, Kräuter und Gemüse so gut gedeihen, daß er ein wenig an einen wuchernden Urwald erinnert. Für die Bienen der Umgebung eine nicht enden wollende Nahrungsquelle.
Das Spinnrad neben dem Fenster ist nur mehr Zierde und der Wollfaden wird niemals zu Maschen verstrickt werden. Die Staffelei dagegen hat schon viele verschiedenen Farbflecken abbekommen. Dem halbfertige Landschaftsbild wird sich die Künstlerin sicher bald wieder zuwenden.
Wenn erst wieder Ruhe in die Stube eingekehrt ist und nur mehr die Bilder in ihrem Kopf wichtig sind.
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