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seelensorger
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kommentar Philipp Haydn 24.09.98
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Text: Drei Sekunden warten. - ... - Jetzt den roten Knopf drücken, einsteigen, gemütlich machen, Beine ausstrecken, Arme anwinkeln, Nase rümpfen, abtauchen (Luft holen nicht vergessen!), durch Schleuse hindurch (auf Decke aufpassen!), wieder auftauchen - bereits im neuen Medium!, den Fön seine Sache machen lassen, mutigen Schrittes weiter (keine Aufregung anmerken lassen!), einsteigen, aussteigen (Schlamm abwischen!), Kleidung ablegen (Brille auch!) und in den Schacht werfen, diesmal vier Sekunden warten, nachspringen, am schwarzen Gestänge festhalten, hängenbleiben, loslassen, kleine Pause (nicht zu lange!), bereitgelegte Bananen essen, die Schalen einstecken (werden noch gebraucht!), den grünen(!) Knopf drücken, im Rhythmus der nun dumpf dröhnenden Musik geradeaus fortbewegen - Achtung: falls aus Versehen den blauen(!) Knopf gedrückt, auf den auftauchenden Schwarzbären achtgeben (gefährlich!), den rechten Gang entlang laufen (hurtig!), das Gitter hochziehen, unten durchzwängen, in den Wassereimer langen, den Fisch herausangeln (glitschig!) und dem Bären entgegenwerfen, gewonnene Zeit nützen, um sich aus dem Staub zu machen (Daumen drücken!)... - der Musik aufmerksam zuhören, nach einer Weile (selbst abschätzen!) Ohren zuhalten und einfach fallen lassen... Kommentar:
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Ich finde diese Gebrauchsanweisung einer Erlebnismaschine sehr gelungen.
Besonders gefällt mir der Kunstgriff, die leicht paranoiden Spielregeln eines Computerspiels als real existierende Sachzwänge vorzustellen.
Gut ist auch der Gegensatz zwischen dem beiläufigen Tonfall der Schilderung (wie wenn sie
einem Fremden den Weg zum Bahnhof erklären) und der Absurdität Ihres Ambientes.
Haben Sie nicht Lust, noch ein, zwei weitere Levels zu be(schreiben)?
Ein Tip noch: Der Titel „Seelensorger" ist erst nach einigem Nachdenken halbwegs
nachvollziehbar aber trotzdem nicht so richtig einleuchtend - vielleicht können sies mir
erklären - vielleicht fällt ihnen etwas anderes ein.
(falls
vorhanden)