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Prélecteur - Der automatische Lektor im Internet


autor / autorin

datum abgabe

datum kommentar

adrienne guenther

10.09.98

02.12.98

.

bildmotiv kipcak
internetklasse orhan kipcak / benutzerhandbuch / user´s guide

Text:

Jedem Verlag bietet sich die Möglichkeit, auf seiner Internetadresse ein Lektorenprogramm nach folgender Idee zu installieren. Diese Software verrichtet erste Lektorenarbeit.

Autoren finden in der Homepage des Verlages neben allgemeinen Informationen ein
1. DIALOGFENSTER,
in das sie Angaben zum Text einfüllen können (wie Seitenanzahl, Form: Lyrik/Prosa/Drama, Zielgruppe, Themenkreis, Wünsche zur Form der Veröffentlichung etc. …)

In einem
2. DIALOGFENSTER
werden die Koordinaten des Autors (wie Name, Adresse, Tel.Nr., Fax, Email, Biographie, Veröffentlichungen, Preise, Charakteristisches zur Kunst des Autors, eventuelle Vorbilder etc.) erfaßt.

Dieses Fenster wird so gestaltet, daß die eingegebenen Informationen leicht in das vom Verlag verwendete Datenbanksystem übernommen werden können.

Ueber eine
MAILBOX
legt der Autor den Text in seiner elektronischen Form als attachment vor und erläutert und ihn frei.
Uber email-Austausch arbeiten Lektor und Autor eng an einer Feinabstimmung auf promptem und unbürokratischen Weg.

Rechtschreib- und Grammatik-
PROBE
prüfen die Sorgfalt und Eigenart des Autors.

Eine
1. DIAGNOSE
des verwendeten Vokabulars deckt Wiederholungen auf, analysiert die spezielle Wortwahl und Charakteristik des Stils (z.B. Adjektiva-lastig, starker Gebrauch von Verben etc.) sowie Tendenzen (z.B. fremdsprachiger Einfluß oder Epochen-/Alters-/Fach bzw. Gruppenjargonprägung des jeweiligen Textes.)


Eine
2. DIAGNOSE
der Satzzeichen und Groß- und Kleinschreibung gibt Aufschluß über Art und Eigenheit der Notation (wie Systematik, Anwendung der Neuen Deutschen Rechtschreibung, individuelle Gestaltung: z.B. gar keine Satzzeichen, durchgehende Kleinschreibung, Verwendung der weiblichen Form „Innen" etc.)

Mit einem
FILTER
trifft der Verlag eine Auswahl nach seinen spezifischen Kriterien und scheidet unpassende Texte aus. Die Auslese wird in der Folge von einem physischen Lektor weiterbehandelt.

Wenn der Verlag Texte interessant findet und später darauf zurückgreifen moechte, läßt sich eine
DATENBANK mit TEXTEN
aufbauen, auf die er bei Bedarf gezielt (mit Kriterienfilter) zugreifen kann.

PRÉLECTEUR paßt sich den aktuellen Wünschen und individuellen Erfordernissen des Verlages an und ist als Vorsortierung nach formalen Kriterien bei der Suche nach bestimmten Texten, z.B. zu Anthologien, gedacht.

Kommentar:


Ihr automatischer Lektor ist ein Produkt, dass es in seinen einzelnen Bestandteilen eigentlich
schon gibt:
Es gibt: Web-Datenbanken (Sie arbeiten gerade mit einer), Spell- und Syntax-Checker,
Verschiedene Thesauren, mit denen die verschiedensten Inhalte verschlagwortet und in
Präsenz gehalten werden können. Was es aber momentan nur in Ansätzen gibt, was aber
politisch und psychologisch die grösste Sprengkraft hat, sind Automaten, die den Inhalt von
Texten beurteilen und Texte (und vielleicht auch Autoren) auf Grundlage dieser Beurteilung
weiterbearbeiten - aber gerade dieser Aspekt Ihres Prelecteur, nämlich seine Fähigkeit, Texte
nach Inhalten zu bewerten, beschreiben sie mit nur zwei Sätzen („...Rechtschreib- und
Grammatik- PROBE prüfen die Sorgfalt und Eigenart des Autors. „, „..Mit einem FILTER
trifft der Verlag eine Auswahl nach seinen spezifischen Kriterien und scheidet unpassende
Texte aus" ).

Worauf ich hinaus will: Der grösste Teil Ihres Textes befasst sich mit durchaus vernünftigen
technischen Hilfsmitteln für das Verlagswesen wie sie z.T. schon existieren oder in
absehbarer Zeit allgemeiner Usus sein werden. Mein Vorschlag wäre: Stellen sie doch jenen
Bestandteil des Prelecteur in den Mittelpunkt Ihrer Gebrauchsanleitung, der das höchste
Potential hat, ihren Text zu etwas zu machen, das über eine rein technische Antizipation
hinausgeht - haben sie nicht Lust sich etwas intensiver mit dem FILTER zu befassen?

zur web-seite
(falls vorhanden)


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