h.c. artmann
geboren 1921 in wien. schon frueh in vielen sprachen bewandert. laengere aufenthalte in stockholm, lund, berlin, malmoe, bern, graz. seit seiner ersten lyrikveroeffentlichung 1947 schreibt er gedichte, theaterstuecke, prosa. neben vielen anderen auszeichnungen: 1997 georg-buechner-preis. er lebt in wien und salzburg.
"... er hat wasserblaue augen immer noch, kann schoen fabulieren, sitzt vor seiner lesung in der hotelhalle, schluerft kamillentee, wird von ehrfuerchtigen juengern umringt, faehrt moped (meist ueberland), will den knochenschmerz nicht wahrnehmen. ist der juengste von uns allen geblieben, die wir damals in den fernen fuenfzigerjahren begonnen hatten, die neue poesie fuer uns und die welt wiederzuentdecken. ohne ende seine stolze feuerkunst moege verzaubern."
(friederike mayroecker. lyrikerin. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 22)
mein herz
mein herz ist das laechelnde kleid eines nie erratenen gedankens
mein herz ist die stumme frage eines bogens aus elfenbein
mein herz ist der frische schnee auf der spur junger voegel
mein herz ist die abendstille geste einer atmenden hand
(aus: h.c. artmann: achtundachtzig ausgewaehlte gedichte. salzburg. wien. 1966)
mi corazón
(uebersetzung: g. leogena)
mi corazón es la falda sonriente de la idea nunca adivinada
mi corazón es la pregunta muda de un arco de marfil
mi corazón es la nieve reciente sobre las huellas de los pajaritos
mi corazón es el gesto, la quietud de una tarde, de una mano respirando
(aus: prometeo. revista latinoamericana de poesía. medellin. 1996. s 31)
biografisches
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h.c. artmann
geboren am 12. 06. 1921 in wien/ breitensee als sohn des schuhmachers johann artmann und dessen frau marie. volks- und hauptschule, drei jahre lang als bueropraktikant taetig. aussergewoehnliches sprachgefuehl, befasst sich bereits fruehzeitig mit sprachen. 1940 zur deutschen wehrmacht eingezogen, 1941 kriegsverletzung, zweieinhalb jahre in der strafkompanie 1945 in amerikanischer kriegsgefangenschaft. nach der entlassung aufenthalte in regensburg, ingolstadt und rueckkehr nach wien; nach schriftstellerischen versuchen als schueler und waehrend der militaerzeit erste lyrik-veroeffentlichung 1947 im radio wien; literarische aktivitaeten um die zeitschrift "neue wege" und im "art club", nach 1949. seit 1953 enge kontakte zu konrad bayer und gerhard ruehm (konstituierung der sogenannten "wiener gruppe"); gruendung der "kleinen schaubuehne"; 1954 reisen nach holland, belgien, frankreich, italien; 1955 spanienreise; erste buchveroeffentlichung: "med ana schwoazzn dintn" (1958). 1961 uebersiedlung nach stockholm, 1962 in west-berlin, 1963 uebersiedlung nach lund, spaeter nach malmoe, 1965 in berlin, 196 uebersiedlung nach graz, 1968 wieder in berlin, danach ohne festen wohnsitz, ab 1972 in salzburg bzw. in wien ansaessig. mitglied der akademie der kuenste, berlin; ehrendoktor der paris lodron-universitaet salzburg. lebt in wien/ salzburg
preise:
grosser oesterreichischer staatspreis (1974); preis fuer literatur der stadt wien (1977); rauriser buergerpreis (1981); ring der stadt salzburg (1981); preis fuer literatur des landes salzburg (1981); stadtschreiber-literaturpreis des zdf und der stadt mainz (1986); goldenes verdienstzeichen des landes salzburg (1986); goldene wappenmedaille der stadt salzburg (1986); oesterreichisches ehrenkreuz fuer wissenschaft und kunst 1. klasse (1986); manuskripte-preis des forums stadtpark und des landes steiermark (1987); kunstpreis der kuenstler (1987); literaturpreis der stadt salzburg (1989); franz-nabl-literaturpreis der stadt graz (1989), ehrenbecher fuer wissenschaft und kunst (1991); friedestrom-preis fuer dialektdichtung des kreises neuss (1994), georg buechner preis (1997).
sprachen, die er spricht bzw. liest: arabisch, bretonisch, chaldaeisch, dalmatinisch, estnisch, finnisch, georgisch, huzulisch, irisch, juetlaendisch, kymerisch, lettisch, malayisch, norwegisch, ottakringisch, piktisch, qumranisch, raetoromanisch, suaheli, tuerkisch, urdu, vedisch, wendisch, xuatl, yukatanisch, zimbrisch.
sprachen aus denen er uebersetzt hat: daenisch, englisch, franzoesisch, gaelisch, jiddisch, niederlaendisch, schwedisch, spanisch.
(aus: "salz". nr. 84. salzburg. 1996. aktualisiert von sfd)
werkbeispiele
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warte, warte...
"warte, warte noch een weilchen,
bald kommt artmann auch zu dir.
mit dem kleenen hackebeilchen,
und macht schabefleisch aus dir."
(aus: h.c. artmann: ein lilienweisser brief aus lincolnshire. frankfurt/ m. 1969. s 447)
nua ka schmoez how e xogt!
nua ka schmoez ned . .
reis s ausse dei heazz dei bluadex
und haus s owe iwa r a bruknglanda!
fomiaraus auf d fabindunxbaun
en otagring . .
daun woat a waeu
bis s da wida zuaqoxn is des loch
des bluadeche untan schilee
und sog:
es woa nix! oda: gemma koed is s ned!
waun s d amoe so weid bist
daun eascht schreib dei gedicht
und ned eea!
nua ka schmoez ned how e xogt!
nua ka schmoez . .
heit drong s as nua z gean
eana heazz (de dichta de growla de schmoezxoen)
bei jeda glengheid
untan linkn goidzaun
oda r iwa n lean briafdaschl
wia r a monogram . .
waun owa r ana r a gedicht schreim wueue
und iwahaubt no a weanaresch dazua
daun sol a zeascht med sein heazz
med sein bozwachn untan goidzaun
nua recht schnoeoe noch otagring ausse
oda sunztwo zu an bruknglanda gee!
(aus: h.c. artmann: med ana schwoazzn dintn. salzburg. 1958. s 7 )
wald . . .
ich bin der tiefdunkle krug : ein sonnennachmittag ist das blatt
meiner eigenen daemmerseele : perlenungeziert dufte ich auch
voller ahnung die augen : bluetenwurzelig im nachtmoos
ein licht nach dem andern : raschelnde mondseide
verrinnt in meinem laecheln : die spinnen atmen
(aus: h.c. artmann: ein lilienweisser brief aus lincolnshire. frankfurt am main. 1969. s 27)
MANIFEST
Wir protestieren mit allem nachdruck
gegen das makabre kasperltheater
welches bei wieder einfuehrung einer
wie auch immer gearteten wehrmacht
auf oesterreichischem boden
zur auffuehrung gelangen wuerde...
Wir alle haben noch genug
vom letzten mal -
diesmal sei es ohne uns!!
Es ist eine bodenlose frechheit
eine unverschaemtheit sondergleichen
zehn jahre hindurch
antimilitaerische propaganda zu betreiben
scheinheilig schmutz und schund zu jaulen
zinnsoldaten und indianerfilme
(noch kleben die plakate ...)
als unmoralisch zu deklarieren
um dann
im ersten luftzug einer sogenannt
endgueltigen freiheit
die kaum schulentwachsene jugend
an die dreckflinten zu pressen!!
Das ist atavismus !!!
Das ist Neanderthal !!!
Das ist vorbereitung
zum legalisierten menschenfressertum !!!
Wir rufen euch alle auf:
wehrt euch gegen diese barbarei!
lasst euch nicht durch radetzky-
deutschmeister und kaiserjaegermarsch
aug und ohr auswischen ...
pfeift auf den lorbeer
und lasst ihn den linsen !!!
denkt daran
welche ehre es fuer Oesterreich
bedeuten wuerde
bliebe es wie bisher
der einzige staat der welt
der diese unsaegliche trottelei
den anderen duemmeren ueberlaesst !!
genau so wie sich der kannibalismus
der urmenschen und hoehlenbewohner
ueberlebt hat
muss nun endlich auch die soldatenspielerei
der vergangenheit ueberantwortet werden !!
Lasst uns die drei milliarden -
oder weissgott noch mehr -
die ein neues bundesheer verschlaenge
fuer kultur und zivilisation verwenden !!
wozu diese schildbuergerintentionen
senilgewordener buerokratengehirne ...??
Ein Oesterreich
das nach wiederbewaffnung schreit
ist mit dem quakfrosch zu vergleichen
der mit bruchband und dextropur versehen
einen antiken dragonersaebel erheben wollte ...
gegeben am 17. mai 1955 in Wien
(aus: h.c. artmann: ein lilienweisser brief aus lincolnshire. frankfurt/ m. 1969. s 13 f)
mein herz
mein herz ist das laechelnde kleid eines nie erratenen
gedankens
mein herz ist die stumme frage eines bogens aus elfenbein
mein herz ist der frische schnee auf der spur junger voegel
mein herz ist die abendstille geste einer atmenden hand
mein herz liegt in glaenzend weissen kaestchen aus mosselin
mein herz trinkt leuchtend gelbes wasser von der smaragd-
schale
mein herz traegt einen seltsamen tierkreis aus zartestem gold
mein herz schlaegt froehlich im losen regnen der
mitterwintersterne
(aus: h.c. artmann: achtundachtzig ausgewaehlte gedichte. salzburg. wien. 1966)
VATER UNSER
wir tragen einen rosenkranz
aus patronen
durch unseren herbstwald
mittaeglich im himmel
trinken wir campari
sowie auch auf erden
im taumel
getroffener feldhuehner
zukomme uns dein reich
du lenkst drauaufwaerts dein boot
dein wille geschehe
ueber entgruenten entlaubten tischen
im himmel aeugt die hirschkuh
also auch auf erden
gib uns heute unser taeglich brot
blatt und nebel und den geruch
der gefallenen pilze
und vergib uns unsre schulden
das wichtige gehen der waldtiere
so auch vergeben
unsren schuldigern
hochheben zielen abdruecken
unter dieser schoenen woelbung himmel
wir essen fasan und feldhuhn
und fuehre uns nicht in versuchung
festliches instrument aus holz
und metall
sondern erloese uns
von allem uebel
wie die geernteten apfelbaeume
vor ferlach
amen
(aus: h.c. artmann: achtundachtzig. ausgewaehlte gedichte. salzburg. wien. 1996. s 82)
meine heimat...
"Meine heimat ist Osterreich, mein vaterland europa, mein wohnort Malmoe, meine hautfarbe weiss, meine augen blau, mein mut verschieden, meine laune launisch, meine raeusche richtig, meine ausdauer stark, meine anliegen sprunghaft, meine sehnsuechte wie die windrose, im handumdrehen zufrieden, im handumdrehen verdrossen, ein freund der froehlichkeit, im grunde traurig, den maedchen gewogen, ein grosser kinogeher, ein liebhaber des twist, ein uebler schwimmer, an schiessstaenden marksman, beim kartenspiel unachtsam, im schach eine null, kein schlechter kegler, ein meister im seeschlachtspiel, im kriege zerschossen , im frieden zerhaut, ein hasser der polizei, ein veraechter der obrigkeit, ein brechmittel der linken, ein juckpulver der rechten, unbehaglich schwiegereltern, ein vater von kindern, ein judas der muetter, treu wie Pilatus, sanft wie Puccini, locker wie Doctor Ward, schuechtern am anfang, schneidig gen morgen, abends stets durstig, in konzerten gelangweilt, gluecklich beim schneider, getauft zu St. Lorenz, geschieden in Klagenfurt, in Polen poetisch, in Paris ein atmer, in Berlin schwebend, in Rom eher scheu, in London ein vogel, in Bremen ein regentropfen, in Venedig ein ankommender brief, in Zaragoza eine wartende zuendschnur, in Wien ein teller mit spruengen, geboren in der luft, die zaehne durch warten erlernt, das haar nach vorne gekaemmt, die baerte wie schlipse probiert, mit frauen im stehen gelebt, aus baeumen alphabete gepresst, karussells in waeldern beobachtet, mit lissabonerinnen ueber stiegen gekrochen, auf tourainerinnen den morgen erwartet, mit glasgowerinnen explodiert und durchs dach geflogen, catanesinnen verraten, kairenserinnen bestuerzt, bernerinnen vergoettert, an pragerinnen herangetreten, gruessgott gesagt, feigen gestohlen, revolver entdeckt, aus booten gestiegen, papierdrachen verwuenscht, masken verfertigt, katakomben gemietet, feste erfunden, wohnungen verloren, blumen geliebt, schallplatten verwuestet, 150 gefahren, unrat gewittert, lampione bewundert, monde verglichen, nasen gebrochen, parapluies stehengelassen, malaiisch betrieben, positionen ersonnen, bonbons zertreten, musikautomaten geruettelt, dankbar gewesen, heidenangst verspuert, wie der hirsch gelaufen, die lunge im maul gehabt, unter rosen geweilt, spielzeug gebastelt, rockaermel verpfuscht, Mickey Spillane gelesen, Goethe verworfen, gedichte geschrieben, scheisse gesagt, theater gespielt, nach kotze gerochen, eine flasche Grappa zerbrochen, mi vidy gefluestert, grimassen geschnitten, ciao gestammelt, fortgegangen, a gesagt, b gemacht, c gedacht, d geworden.
alles was man sich vornimmt, wird anders als man sichs erhofft ..."
(aus: h.c. artmann: das suchen nach dem gestrigen tag oder schnee auf einem heissen brotwecken. eintragungen eines bizarren liebhabers. freiburg. 1964)
"Wer es nicht glaubt, der glaubt es, wer es glaubt, der glaubt es nicht. aber was heisst glauben? Was heisst unglauben?
Frueher gab es nur frauen, sie trugen weder namen noch kleider, sie lebten in flussniederungen, der geist des himmels hatte sie erschaffen, er sah ihnen gerne beim baden zu, maenner hatte er ihnen keine beigesellt, das wuerde ihn um sein groesstes vergnuegen gebracht haben, naemlich zu beobachten, wie sich diese frauen untereinander herzten und kuessten. Der Grosse Geist des Himmels sass damals immer hinter einer riesenhaften regenwolke, die ein loch hatte, durch das er auf die erde blicken konnt. Es gab drei sonnen und drei monde, es war tag und nacht hell genug, um die frauen auf diese grosse entfernung gut beobachten zu koennen. Sonnen und monde hatte der vater des geistes des himmels erschaffen, zum geburtstag, sie beleuchteten die badenden frauen der flussniederungen.
Einmal geschah es, dass ein frosch aus dem wasser auftauchte und diese frauen sah. Er rief die uebrigen froesche herbei. "Wir wollen mit diesen frauen schlafen", sagte er zu ihnen, "wir wollen sie zu unseren frauen machen!"
Die frauen verwunderten sich ueber die penisse jener froesche, sie sagten: "Sie haben etwas an sich, das wir nicht haben." Und sie gingen her und schliefen mit ihnen.
Der Grosse Geist des Himmels musste niesen, gequak und gekreisch war ihm in die nase gestiegen. Die regenwolke zerbarst, sie ueberschwemmte die erde, sie verursachte die sintflut. Die froesche retteten diese frauen, sie trugen sie auf ihren maechtigen ruecken in die kronen der baeume des urwaldes des berges Rikoodlenook, auf diesen baeumen brachten die frauen gruene kinder zur welt, sie hatten hervorquellende augen und spitze, lange zungen, sie ernaehrten sich anfaenglich von kaefern und libellen. Vaeter und muetter aber mochten sie nicht, sie waren ihnen eine verhasste brut, an der man keine aehnlichkeit finden wollte; also liess man sie allein und wendete sich anderen dingen zu, die frauen in den bergen, die froesche wieder in ihrem wasser.
Diese frau-frosch-mischlinge aber wuchsen heran, aenderten die farbe, nahmen die erde in besitz, begannen zu denken und gedichte zu schreiben, erklaerten den Grossen Geist des Himmels zum sonntag, beschlossen, sich in verschiedene nationen zu gliedern, fuehrten law und order ein, erfanden army und navy, dachten nach, wie man sich leichter als luft machen koenne, um zu fliegen, erklaerten krieg und stifteten frieden je nach laune und bedarf. Man nannte sich mensch.
Der Grosse Geist des Himmels konnte diese entwicklungen nimmer ansehen, er schlug seinem vater vor, die sonnen und die monde hinwegzufegen, er sehnte sich nach einer ungeheuren finsternis. Der vater schlug zwei sonnen und zwei monde mit der faust wie baelle aus dieser welt, die beiden uebriggebliebenen kugeln vermochte er jedoch nicht mehr zu entfernen, er hatte sich an den fingerknoecheln verletzt, er liess es bleiben. Er schalt deshalb seinen sohn: "Siehe, Kleiner Geist", sagte er, "jetzt blute ich um deinetwillen an der hand; hier eine sonne, dort ein mond: und damit basta!"
Die sterne wurden spaeter von den menschen erfunden und an den himmel gehaengt - vielleicht aber gibt es sie auch gar nicht."
(aus: h.c. artmann: die sonne war ein gruenes ei. von der erschaffung der welt und ihren dingen. salzburg. wien. 1982. s 24 ff)
lehren und lernen:
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seit der gruendung der sfd und der ersten akademie im april 1992 gehoert h.c. artmann zu unserem festen lehrkoerper. eine genaue auflistung ueber seine taetigkeit als "betoerend-fleissiger lehrschrat" wird in naechster zeit hier erfolgen.
einstweilen einige ausgewaehlte klassenergebnisse:
beatrix pirchner
DIE ITALIENISCHE SPRACHE
IST EINE WOHLKLINGENDE
WOLL, WOLL
KLING, KLING
DIE MAFIA
IST EINE WOHL KLINGENDE
ITALIENERIN
SPRACHE BEHERRSCHT
DEN SUEDTIROLER
WOLL, WOLL
MEI LIABA
IN DER SALURNER KLAUS
REGIERT DER GURSCHLER
DER HERRGOTT
MOG DEN GIACOMUZZI NIT
DER DAS MARIDL
EINFACH GEHEIRATET HAT
DIE TOCHTER VOM GURSCHLER
ZAEHLT BELEIDIGT DIE KRAPFEN
UNO DUE TRE
UND DER GIACOMUZZI NICKT TRIUMPHAL
O SOLE MIO
DENKT ORDINAER EIN PAPST
UND REINIGT
SEINEN HEILIGEN STUHL
VON ABTRUENNIGEN KRAPFEN
mirijam madlung
Reiche Menschen essen mehr
Braten als Arme.
Die Zeitung ist von gestern.
In der innig
mit Wasser vermischten
feuchtwarmen Jahreszeit
setzt sich der Gaerungsvorgang
stuermisch fort.
Die Hausfrau reinigt ihr
Brotlager.
julius erhart
Mache halten die Wolken
fuer Geisterwaesche
Andere waschen Waesche und koennen
bei dieser Taetigkeit
nicht zum Himmel aufsehen;
sie fragen sich:
Sind Geister nur in gebueckter Haltung zu sehen?
Es gibt gebueckte Geister
die in Waschkuechen nicht rauchen solten:
Der Rauch steigt zur Decke,
von dort aus an den Himmel.
Waescherinnen und Waescher
rauchen in der Pause,
den Blick zum Himmel gewandt.
beatrix pirchner
MANCHE HALTEN DIE WOLKEN
FUER GEISTERWAESCHE
DIE UNTERHOSE DES HERRN
(OH HERR, BIN ICH NICHT WUERDIG?)
IST NICHT DABEI
... NOCH NICHT
DENN HERRENLOS
MOECHT´KEINE WAESCHE SEIN
(ERBARME DICH !)
WELCH GEISESKIND
WEHT DURCH EIN HEMD
DAS UEBER DEN STEPHANSDOM SICH STUELPT
WIE TRUEGERISCH DER BUESTENHALTER
DORT AUF DEM PRATER SITZT
NASSE SOCKEN TRAEUFELN
WEIHGEWAESSER UEBER LINZ
WO KEINER MEHR WOHNT
DER AN GEISTERWAESCHE GLAUBT
GLAUBT MANCHER
veronika beumer
was machen die landleute, wenn lachen den schinken anschneidet, um das getreide von den halmen zu pfluegen.
aber nur sonntag und dann tag und nacht. im vorzimmer, wo die beichte leichter faellt als das baeumefaellen im stall,-damit des oefteren milch und honig fliesst.
doch im winter, da bleibt mehr zeit fuer die liebe bis der ganze kaese gegessen, der braten verzehrt und der letzte tropfen schnee verdoerrt ist.
und doch tragen sie immer wieder gern wollene socken und mittags die schuessel auf den tisch.
das gilt nur von montag bis samstag, bis die glocken alles ueberschallen wird sich eingereiht.
der nachbar weiss schon lang, dass die waesche erst morgen trocknet und die hungrigen maeuler auch keinen,-ja nicht einen socken stopfen.
so macht sich einer auf, schlaegt sich das letzte gewinde aus dem kopf und die maurer bauen ein haus und einen stall.
kommentare
biografisches | werkbeispiele | lehren und lernen | publikationen | links
"... er hat wasserblaue augen immer noch, kann schoen fabulieren, sitzt vor seiner lesung in der hotelhalle, schluerft kamillentee, wird von ehrfuerchtigen juengern umringt, faehrt moped (meist ueberland), will den knochenschmerz nicht wahrnehmen. ist der juengste von uns allen geblieben, die wir damals in den fernen fuenfzigerjahren begonnen hatten, die neue poesie fuer uns und die welt wiederzuentdecken. ohne ende seine stolze feuerkunst moege verzaubern.
(friederike mayroecker. lyrikerin. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 22)
artmanns hartholzfragen
erste scheibe
milchbrueste ankern in zweigen.
drunter schleicht schlicht der lord gertrude.
will sie die marmorne wirkung,
oder nur nasenlaengen erzaehlt?
zweite scheibe
sinnfeuchten morschen den knopfrand.
tropisch eckt schlicht der lord elfriede.
so. wird er sie steifelknechten,
vielleicht sie fahnen in fliessend stein?
dritte scheibe
ohren vom ross geborgt, wie der lord?
vierte scheibe
ohren vom lord geborgt, wie das ross?
(attersee. maler. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 22)
"das werk h.c.s ist die gesammelte rettung der poesie, die weite der sprache reicht hin in alle moeglichen welten der phantasie. sie schafft sich diese welten und erzaehlt ihre vielfalt - die sogenannte wirklichkeit auf ihre aufblitzenden moeglichkeiten hin uebersteigend. was freiheit des schreibens, des erfindens, des verzauberns ist, fand ich in seinem werk - dem freundlichsten anarchismus, den man sich vorstellen kann."
(alfred kolleritsch. autor. herausgeber der literaturzeitschrift "manuskripte". aus: "buehne". wien. juni 1991. s 22)
"vielleicht aus einer anderen ecke kommend, fuehle ich doch dieselbe luft im raum, den dicht-lockeren atem der wandernden fantasie. "schnee auf einem heissen brotwecken", nur ein teil eines titels, aber schon eine ganze dichtung."
(guenter brus. maler. schriftsteller. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 22)
"lieber alter junger h.c.,
alter haudegen, junger schwaermer!
wie viele jahre, monate, tage, stunden haben wir schon miteinander verbracht? gott allein weiss es! es sind jahrzehnt staendigen begegnens, sei es in wien, in salzburg, am tonhof, in berlin, in malmoe, in hombroich, in ottendorf, jugoslawien, grado, triest, ja selbst der oertlichkeiten sind es viele. und was ist nicht alles geschehen: die unzaehligen gemeinsamen menschen, die geteilten interessen, die arbeit und last but not least die liebe zu deinen gefaehrtinnen, an allem durfte ich teilnehmen. deine werke sind fuer uns, die wir dich verehren, kostbarer, wahrhaftigster bestand. habe dank. so wollen meine wuensche dich begleiten, auch maja schliecht sich herzlichst an. salute
dein alter lamperl."
(gerhard lampersberg. komponist. autor. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 22)
"ich schaetze h.c. artmann, fuehle mich aber nicht faehig, einen adaequaten huldigungstext zu verfassen. ich bin jedoch bereit, fuer das "buehne"-cover ein portrait von artmann durch ein ueberzeichnetes photo zu gestalten."
(arnulf rainer. maler. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 22)
"h.c. ist alles, was der fall ist, weil er ueberhaupt alles ist. aber nichts sitzt fest. man kann daran ziehen, und ploetzlich hat man es in der hand. jedoch: da ist er schon laengst nicht mehr da, sondern, garniert mit tausenden von unassprechlichen sachen, die nur er aussprechen kann, irgendwo im norden gesichtet worden. schottland? groenland? oder wo? er ist ein gentleman mit einem reise-koffer, ein anarchist, garantiert wieder einmal mit tausenden von nackten, wispernden eskimomaedchen unterwegs, die aus ihren koerpern lieder bilden. aber diese lieder bilden nicht! ein schottischer adeliger mit einer so wunderbares pragerdeutsch sprechenden grossmutter. auch sonst ist noch viel dabei, es sieht aber so aus, als waere garnichts dabei. was waeren wir ohne ihn? nichts. denn: er ist ja schon alles!"
(elfriede jelinek. autorin. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 22)
"in der zeit, als wir regelmaessig im "glory" nachts die tagesproduktion von gedichten zeigten, habe ich nur einmal von meinen freunden einen professionellen rat bekommen, und zwar von h.c.: "du musst das "a" von deiner schreibmaschine ausputzen." das hat mein visuelles leben veraendert."
(friedrich achleitner. dichter. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 22)
"h.c. artmann, das ist fuer mich die wortwerdung von grammatiktraeumen, ein groenlaendisches muster, in laute gefasst von einer buchstabenkloepplerin, posie aus der gegend, die die kraeftigsten, kecksten, schnaebel wachsen laesst.
wir wollten einmal gemeinsam eine feen-grammatik erstellen. es ist ein poetischer akt geblieben - werklos."
(barbara frischmuth. autorin. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 22)
"einmal, vor mehr als zwanzig jahren, sind wir beinah von einem rowdy erschossen worden. er war betrunken, der rowdy, wir waren auch nicht nuechtern, und ich machte eine witzige bemerkung ueber den hund des rowdys, die zwar der hund, nicht aber der rowdy witzig fand. er zog einen revolver, entsicherte ihn und sagt, er erschiesse uns jetzt. das war damals an meinem damaligen wohnort, frankfurt am main, so ueblich. h.c. artmann stand neben mir, ein ritter ohne furcht und tadel. ich redete, h.c. schwieg, und beides zusammen hat uns das leben gerettet. der rowdy war wirklich sehr betrunken. endlich zogen hund und rowdy ab. wir gingen in mein haus und tranken jeder einen grossen schnaps. spaeter hat h.c. aus diese episode eine story gemacht, sie heisst "auftritt eines rowdys". ich will mit alldem nur sagen, dass er heute nicht seinen 70. geburtstag feiern koennte, und ich nicht meinen 53., haette der rowdy damals seinen finsteren plan durchgefuehrt. beide saessen wir laengst auf einer wolke oder dem parnass, traenken nektar und saehen auf diese boese welt hinab, in der es viel mehr rowdys als dichter gibt."
(urs widmer. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 22 f)
"h.c. und ich sind diametral entgegengesetzt: als menschen wie als kuenstler. trotzdem haben wir uns, in wechselvoller geschichte, koennte man sagen, doch immer wieder verstanden. es ist ein wunder. ein schoenes, lustiges und immer wieder erfrischendes wunder!"
(peter rosei. autor. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 23)
"fuer mich ist h.c. artmann der vater der neueren oesterreichischen literatur nach dem zweiten weltkrieg. er hat alles eingeleitet, die wiener gruppe, deren zentraler animator er war, die grazer literaturszene. er hat die deutsche sprache gereinigt, ihre essenzen herausgearbeitet und verfuegt ueber ein dichterisches vermoegen, das von fruehesten dichtungs-resultaten ueber die barocklyrik, jean paul, die deutschen romantiker, der surrealismus zu einer tendenzlosen reinen sprache fuehrt, die er mit einer lauterkeit handhabt, wie sonst keiner ausser ihm."
(hermann nitsch. maler. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 23)
vier haikus zum 70er
fest halten wir uns
an deiner lebensfahne
so wie sie knattert
umkreisen wir dich
naechtens beschuetzend vielleicht
als satelliten
dein zorniger hauch
von tokio bis graz wehend
ohne unterlass
artmanns artisten
"sehr zum wohle!" - trainierte
stuerzen ins fremde
(wolfgang bauer. autor. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 23)
"du warst und bist fuer mich der nobelste poet, dem zu begegnen ich die ehre hatte. ich wuensche dir, was man einem freund wuenschen kann: gesundheit, glueck und langes leben. auf dass du mit deinen koestlichen k. u. k. aerarischen saftgulyas die naechsten jahrzehnte noch gehoerig paprizieren moegest.
dein r. p. gruber"
(r. p. gruber. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 23)
aus fernen augen hast du uns angesehen.
gluecklich, wessen zeit mit deiner zusammentraf.
mit dir, uns allen voran, haben wir
in unserer sprach eine neue dichtung gemacht.
(ernst jandl. dichter. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 23)
"aufgrund einer seltsamen vereinbarung, die internationale entwicklung genannt wird, ist es in der bildenden kunst mittlerweile fast unmoeglich, individualismus zu zeigen. und schon gar oesterreichischen. nie kaeme h.c. auf die idee, sich vorschreiben zu lassen, in irgendeinem internationalen stil zu schreiben, falls es in der literatur ueberhaupt derlei schwachsinn gibt. er hat mich gelehrt, ausschliesslich das gelten zu lassen, was wir selbst erfunden haben, erfunden! und eine gewisse leichtigkeit zu lieben und diese art von kleinem romantischen humor, wie er ihn pflegt."
(peter pongratz. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 23)
"das junge urgestein der oesterreichischen literatur."
(gerhard roth. autor. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 23)
"was soll ich sagen: der dichterfuerst oesterreichs, der einzige! ich kenne den h.c. seit anfang der 50er jahre, beim wolfgang hutter im atelier sind wir uns begegnet. uns, den phantasten, war h.c. artmann am naechsten, da er ja in seiner dichtung ein surrealist und phantast ist. da waren sehr freundschaftliche kontakte zu den malern. und auch der kreis im hawelka um die jungen dichterinnen, zum beispiel friederike mayroecker. nicht zu vergessen h.c. als kreator einer dichter-tracht - denn er wusste, wie man einen schnurrbart richtig traegt und sich kleidet wie ein "gent", eine sherlock holmes und ein tom shark. er ist ja auch ein abenteurer par excellance. es ist ihm zu wuenschen, dass er das goldene vlies verliehen bekommt und die krone rudolfs des II traegt."
(ernst fuchs. maler. aus: "buehne". wien. juni 1991. s 23)
publikationen
biografisches | werkbeispiele | lehren und lernen | kommentare | links
buecher:
med ana schwoazzn dintn. gedichte. salzburg. 1958
hosn rosn baa. dialektgedichte. mit der schallplatte seiner "hosn" im innviertler idiom. scherenschnitt-portraits der dichter nach achleitners entwurf. (mit friedrich achleitner). wien. 1959
von denen husaren und anderen seil-taenzern. muenchen. 1959
die fahrt zur insel nantucket. theater. wien. 1962
kleine percussionslehre. wien. 1962
artmann brief. mappe mir einer farbigen lithographie von wolfgang bayrl. bad homburg. 1964
das suchen nach dem gestrigen tag oder schnee auf einem heissen brotwecken. eintragungen eines bizarren lieghabers. olten. freiburg. 1964
montagen 1956. h.c. artmann. konrad bayer. gerhard ruehm. aich. 1964
montagen nach dem vollstaendigen lehrbuche der boehmischen sprache des heinrich terebelsky 1853. bleiburg. 1964
rixdorfer bilderbogen no 1. holzschnitte: guenter bruno fuchs u.a. berlin. 1965
dracula dracula. ein transsylvanisches abenteuer. zuerich. 1966
persische qvatrainen. einkleiner divan. hommerich. 1966
verbarium. gedichte. berlin. 1967
fleiss und industrie. ein buch der staende. 30 prosastuecke. frankfurt/ m. 1967
gruenverschlossene botschaft. 90 traeume gezeichnet von ernst fuchs. salzburg. 1967
shal-i-mar. der persischen qvatrainen anderer teil. stuttgart. 1967
toek ph´rong sueleng. muenchen. 1967
der handkolerierte menschenfresser. ill.: patrick artmann. stuttgart. 1968
paarodien. mappe mit sieben radierungen von ali schindehuette und katinka niederstrasser. hamburg. 1968
tranchierfibel. merlins beitrag zur kochkunst. der knusprigen gretel auf den leib geschrieben. hamburg. 1968
die angangsbuchstaben der flagge. geschichten fuer kajueten, kamine und kinositze. salzburg. 1969
die fahrt zur insel nantucket. theater. berlin. 1969
ein lilienweisser brief aus lincolnshire.gedichte aus 21 jahren frankfurt/ m. 1969
frankenstein in sussex. fleiss und industrie. frankfurt/ m. 1969
mein erbteil von vater und mutter. ueberlieferungen und mythen aus lappland. hamburg. 1969
ueberall wo hamlet hinkam. stuttgart. 1969
boese bilder mit worten von h.c. artmann. wien. 1970
das im walde verlorene totem. prosadichtungen 1949-1953. salzburg. wien. 1970
the best of h.c. artmann. frankfurt/ m. 1970
yeti oder john, ich reise ... poem. muenchen. 1970
how much, schatzi? frankfurt/ m. 1971
meine moorifrau. euernbach. 1971
der aeronautische sindbart oder seltsame luftreise von niedercalifornien nach c. wien. salzburg. 1972
von der wiener seite. geschichten. berlin. 1972
kleinere taschenkunststuecke. fast eine chinoiserie. wollerau. wien. muenchen. 1973
koenig gorms weiber. ein maerchen. euernbach. 1974
unter der bedeckung eines hutes. montagen und sequenzen. salzburg. wien. 1975
aus meiner botanisiertrommel. balladen und naturgedichte. salzburg. wien. 1975
christopher und peregrin und was weiter geschah. ein baeren-roman in drei kapiteln. frankfurt/ m. 1975
gedichte ueber die liebe und ueber die lasterhaftigkeit. frankfurt/ m. 1975
rixdorfer laboratorium zur erstellung von literarischen und bildnerischen simultan-kunststuecken (1.) in der fachwerkstatt rixdorfer drucke auf schloss guemse vom 8. 18. juni 1975. berlin. 1975
die heimholung des hammers. eine geschichte. wien. 1977
die jagd nach dr. u. oder ein einsamer spiegel, in dem sich der tag reflektiert. salzburg. wien. 1977
saemtliche persische qvatrainen. stuttgart. 1977
nachrichten aus nord und sued. salzburg. wien. 1978
zum glueck gibt´s oesterreich. essay. 1978
die wanderer. muenchen. 1979
grammatik der rosen. gesammelte prosa. band 1-3. salzburg. wien. 1979
kein pfeffer fuer czermak. ein votivsaeulchen fuer das goldene wiener gemuet. wien. muenchen. 1980
die sonne war ein gruenes ei. von der erschaffung der welt und ihren dingen. salzburg. wien. 1982
festspiel zur 800-jahr-feier des marktes gfoehl. gfoehl. 1982
das prahlen des urwaldes im dschungel. neunundfuenfzig gedichte. berlin. 1983
im schatten der burenwurst. skizzen aus wien. salzburg. wien. 1983
triumph des herzens. salonmalerei & kitsch & kuriosa. muenchen. 1983
nachtwindsucher. einundsechzig oesterreichische haikus. berlin. 1984
verzaubert, verwunschen. das waldviertel. wien. muenchen. 1984
artmann, h.c., dichter. ein album mit alten bildern und neuen texten. salzburg. wien. 1986
vier scharniere mit zunge. renshi-kettendichtungen. von h. c. artmann, makoto ooka, oskar pastior, shuntaro tanikawa. muenchen 1988
wenn du in den prater kommst. gedichte. berlin. 1988
gedichte von der wollust des dichtens in worte gefasst. salzburg. wien. 1989
von einem husaren, der seine guldine uhr in einem teich oder weiher verloren, sie aber nachher nicht wiedergefunden hat. ottensheim. 1989
erotika. zeichnungen und texte zu casanova/ disegni e testi su casanova. dt/ ital. bozen. 1991
st. achatz am walde. ein holzrausch. gedichte. ottensheim/ berlin. 1991
wiener vorstadtballade. ein spaziergang rund um den galizienberg. salzburg. 1991
der zerbrochene krug. nach heinrich von kleist. salzburg. wien. 1992
die zerstoerung einer schneidepuppe. poetisches theater. muenchen. 1992
holzrausch. gedichte. ottensheim. 1992
das poetische werk in zehn baenden. gesammelte gedichte. berlin. muenchen. 1994
register der sommermonde und wintersonnen. salzburg. wien. 1994
nebel und petunien. ottensheim. 1995
was sich im fernen abspielt. gesammelte geschichten. salzburg. wien. 1995
stuecke:
kein pfeffer fuer czermak. ein votivsaeulchen fuer das goldene wiener gemuet. posse. wien. 1958
dracula dracula. ein transsylvanisches abenteuer. theater im europa center. 1966
strip oder wer unter den menschenfressern erzogen, dem schmeckt keine zuspeis. comic opera. libretto: h.c. artmann, regie: winfried bauernfeind, vertonung: gerhard lampersberg. ost-berlin: studio der deutschen oper berlin in der akademie der kuenste. 1967
lob der optik. aufbruch nach amsterdam. die missglueckte luftreise. nebel und blatt. vier einakter. wien: experiment am lichtenwerd. 1970
off to liverpool. einakter. regie: georg madeja. wien arena 70. 1970
punch. einakter. zuerich: neumarkttheater. 1970
erlaubent, schas, sehr heiss bitte. eine musikalische notwendigkeit von daniel-graf auf ein gleichnis von h.c. artmann. regie: werner woess. graz: schauspielhaus. 1974
hoerspiele:
interior fotografico. sdr. wdr. 1957
erlaubent, schas, sehr heiss bitte. sdr. wdr. 1963
am wunderschoenen flusse pruth oder des zaren dach. regie: peter zwetkoff. ndr.rb. sdr. 1971
das donauweibchen, 1971
die unglaeubige colombina. interior fotografico. erlaubent, schas, sehr heiss bitte. regie: otto dueben, peter o. chotjewitz, raoul wolfgang schnell. sdr. wdr. 1971
die schwalbe. regie: otto dueben. sdr. 1973
kleinere taschenkunststuecke. orf niederoesterreich. 1973
kein pfeffer fuer czermak. regie: h. hartwig. orf steiermark. 1988.
off to liverpool. regie: klaus gmeiner. orf salzburg. 1991
filme:
das donauweibchen. tv-film. drehbuch: h.c. artmann, regie: wolfgang glueck. orf. 1960
die moritat vom raeuberhauptmann grasel. tv-film. drehbuch: friedrich polakovics, h.c. artmann, regie: otto a. eder. orf. 1969
aus meiner botanisiertrommel. naturballaden. regie: g. madeja. orf. 1976
so oder so ist das leben. portrait eines oesterreichischen dichters. tv-portrait. drehbuch: h.c. artmann. regie: veit relin. orf. 1978
der bockerer. spielfilm. drehbuch (nach dem gleichnamigen theaterstueck vonulrich becher und peter preses): kurt nachmann, dialoge: h.c. artmann. regie: franz antel. deutschland. oesterreich. 1981
tontraeger:
heinz holecek singr und parodiert. zehn lieder fuer bariton und orchester nach texten von h.c. artmann. cd. wien: preiser records.
med ana schwoazzn dintn. aus dem buch lesen h.c. artmann und friedrich polakovics. langspielplatte. salzburg: mueller. 1960
kinderverzahrer und andere wiener. helmut qualtinger singt lieder nach texten von h.c. artmann. lp. musik: ernst koelz. wien: preiser records. 1964
villon uebersetzt von h.c. artmann, gesprochen von qualtinger, mit jazz von fatty george. lp. vorspiele: ernst koelz. wien: preiser records. 1964
helmut qualtinger singt schwarze lieder. texte von h.c. artmann und gerhard ruehm. lp. musik: ernst koelz. wien: preiser records. 1966
will elfes song - der general. nach texten von gisela pfeifer und h.c. artmann. lp. musik: ernst koelz. wien: preiser records
allerleirausch. jutta schwarz liest maerchen und gedichte von h.c. artmann. lp. musik: karl heinz gruber. wien: preiser records. 1973.
gott schuetze oesterreich durch uns: alexander, h.c. artmann, wolfgang bauer, jodik blapil, guenter brus, ernst jandlm friederike mayroecker, hermann nitsch, gerhard ruehm, aloisius schnedel. lp. berlin: wagenbach. 1974
h.c. artmann liest: "kein pfeffer fuer czermak". lp. intercord. 1975
carl michael bellmann - der lieb zu gefallen. musizierte lieder in der nachdichtung durch h.c. artmann und michael korth. lp. hrsg.: baerengaesslin. plaene. 1978
hirn mit ei. jazz und lyrik live 1981. (mit wolfgang bauer). lp. live-aufnahme mit hans koller (sax) und fritz pauer (piano). graz. wien: droschl. 1981
links
biografisches | werkbeispiele | lehren und lernen | kommentare | publikationen
http://www.uni-sb.de/philfak/fb8/fr81/afoelk/oea1ta.htm
http://www.uni-sb.de/philfak/fb8/fr81/afoelk/oea1tb.htm
http://www.uni-sb.de/philfak/fb8/fr81/afoelk/oea1t.htm
http://shrine.cyber.ad.jp/~michaels/hc.html
http://www.germangalleries.com/Klewan/Artmann.Freise.vonWerz.html
http://www.loreart.com/preise.htm
http://www.computerhaus.at/steierm/DROSCHL/prosa.htm
http://www.zvab.com/db/1/10435r1~.htm